Geisterstadt, 2015
Drei Druckstöcke aus der Serie "Das Ausmaß der Katastrophe"
je 30x25cm, Gouache, Wasserfarbe und Tusche auf Holz
Das Ausmaß der Katastrophe - Wandinstallation
Am 15.3. ist Tag der Druckkunst. Die traditionellen Drucktechniken wurden in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes durch die Deutsche UNESCO-Kommission aufgenommen.
Der Aspekt der sehr alte Technik der Informationsvermittlung und Abbbildung ist in meiner künstlerischen Arbeit in vielfacher Hinsicht wichtig. Dem Druckstock kommt darin eine sehr große Bedeutung zu:
„Er ist Speicher und Potenzial, trägt alle potenziellen Abdrucke in sich." schreibt Michael Stockhausen über dessen Rolle.
Die Wandinstallation zu „Das Ausmaß der Katastrophe“ setzt sich aus einer wachsenden Anzahl von Druckstöcke zusammen. In manchen Blöcken lassen sich figürliche Motive erkennen oder Landschaften erahnen, manche wirken durch die Reduktion auf einen Farbebene erstaunlich abstrakt.
Die Bilder referieren auf Pressefotos, die nach der Tsunami- und AKW-Katastrophe publiziert wurden.
Die künstlerische Technik orientiert sich ebenfalls nach Japan, sie lehnt sich an den traditionelle japanische Farbholzdruck Moku Hanga an.
Die Blöcke verändern sich durch den Druckprozess und über die Jahre. Manche sind üppig gefärbt, manche verwaschen, andere wirken wie frisch geschnitten. Das Holz altert.
Jedoch gilt: Jeder Druckblock ist zu jedem Zeitpunkt von der Wand weg sofort als Druckstock einsetzbar.
Jenseits der Technik ist der Aspekt des Kulturerbes für mein Werk natürlich insbesondere inhaltlich relevant. In einem Zeitalter, das der Menschheit vielfach Zerstörung und Gefährdung der Lebensgrundlagen bringt, ist das Bewahren und Erhalten für nachfolgende Generationen auch eine Aufforderung.